Betriebsführung

zurück zum Inhaltsverzeichnis


Eine Besonderheit: Das Zugstabsystem

Der Zugstab, französchisch "baton pilote", ist eine bewährte Methode, um Zugkollisionen auf eingleisigen Strecken zu verhindern, auf denen zur selben Zeit mehrere Züge unterwegs sind.

Für jeden Streckenabschnitt existiert genau ein Holzstab, an dem kupferne Beschläge angebracht sind, in die die Namen des Anfangs- und Endpunktes des jeweiligen Streckenabschnittes eingeprägt sind. Um in einen Strecken- abschnitt einfahren zu dürfen, muss der Zugführer im Besitz des Zugstabes sein. Er erhält ihn vom Bahnhofsvorsteher, und gibt ihn am Ende des Streckenabschnittes wieder zurück, um im Austausch den Zugstab für die nachste Sektion zu erhalten.

Ein Zug darf nie ohne Zugstab in einen Streckenabschnitt einfahren, mit Ausnahme der folgenden Situationen:

Das System erscheint altertümlich, hat sich aber als hochzuverlässig bewährt: Während eines Jahrhunderts Bahnbetrieb geschah nur ein einziger Unfall - als ein Zug widerrechtlich ohne Zugstab losfuhr.

Heutzutage müssen alle Züge im Bahnhof La-Motte-Les-Bains anhalten, um die Zugstäbe zu empfangen bzw. zurüchkzugeben. In der Hauptsaison im Juni, Juli und August verkehren stets zwei bis drei Züge gleichzeitig auf der Strecke. So kommt es vor, dass auch in La Motte d'Aveillans oder Notre Dame de Commiers Zugstäbe getauscht werden müssen, wobei sich die Zugführer der sich dort kreuzenden Züge gegenseitig ihre Fahraufträge abzeichnen, da diese Bahnhöfe heute nicht mehr besetzt sind.

Mittlerweile wird der Betrieb über Zugbahnfunk abgewickelt, die Zugführer stehen laufend mit dem Fahrdienstleiter im Kontrollzentrum in Funkverbindung.




Back to ERS
The European Railway Server
http://www.railfaneurope.net/lamure/deutsch/exploit.html
Rail Modélisme Sud Isère